Zugeparkte Straßen in Mannheim

An manchen Straßen Mannheims ist eine Seite zugeparkt, und nur eine Spur verbleibt für den fließenden Verkehr. Dies erzeugt sehr unangenehme, zuweilen bedrohliche Situationen für Radfahrende. Ich radle dort oft mit mulmigem Gefühl. Erstes Beispiel: Spinozastraße in der Oststadt Der Verkehr läuft in beiden Richtungen. Eine Spur ist aber völlig okkupiert durch parkende Autos – wohl zumeist von Anwohnis, die zwar eine Garage haben, aber ihren Zweit- oder Drittwagen auf der Straße abstellen, oder ihre Garage mit anderen Dingen füllen. Das (aus Nordwesten) entgegenkommende Auto, das man im Foto in der Ferne sieht, muss auf die linke Spur wechseln. Wer… Continue reading

Stille

Das Mural „Silence“, die Stadt (Mannheim) und das Glück der Vielfalt   Ich habe mich im letzten Jahr entschlossen, bei den Kommunalwahlen in Mannheim im Juni dieses Jahres für Bündnis 90/Die Grünen zu kandidieren. Ich freue mich, dass die Grünen mich gewählt haben, auf dem Listenplatz 17 für den Gemeinderat zu kandidieren. Um interessierten Wählis meine Standpunkte und Sichtweisen besser darstellen zu können, gebe ich meinem Blog einen Neustart. (Zu der -i-Endung von Wähli, siehe den Beitrag „Aus halbfremden Augen“.) Bevor ich aber einen neuen Blog-Eintrag verfasste, wollte ich ein neues Header-Bild für meine Webseite aussuchen. Bisher war da ein… Continue reading

Ich bin eine Trau!

Ich bin eine Trau. Was soll das bedeuten? Trau – das ist mein Begriff für trans Frau, aber in der Form eines einfachen statt eines zusammengesetzten Wortes. Für mich bildet „Trau“ genau ab, was ich bin. Ich bin kein „Mann“, da ich mich diesem Geschlecht kaum zugehörig fühle, da ich viele Männern zugeschriebene Gefühle einfach nicht habe, da ich mich Frauen stärker verbunden fühle als Männern, da ich mich nur in Frauenkleidung wohl fühle. Ich bin aber auch keine „Frau“ da das Frau-Sein mit vielen Erfahrungen verbunden ist, die ich nie hatte und nie werde haben können. Das Sein kann… Continue reading

Freiere Märkte verbreiten

Im letzten Blogbeitrag habe ich dafür plädiert, die Bedingungen für „relativ freie Märkte“ in der Welt zu verbreiten – definiert als Märkte, bei denen alle Beteiligten frei an der Gestaltung der Regeln mitwirken können. Ich stellte die Frage, wie Länder mit relativ freien Marktbedingungen ihre Handelsbeziehungen so organisieren können, dass sich die Bedingungen für größere Freiheit tendenziell immer weiter ausbreiten und nicht zurückgedrängt werden. Ein Versuch in diese Richtung ist die Verabschiedung von Lieferkettengesetzen, wie zum Beispiel das deutsche „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten“ (das zum 1.1.23 in Kraft getreten ist) und die EU „Richtlinie über die Sorgfaltspflichten… Continue reading

Freie Märkte

In meinem vorigen Beitrag habe ich dargelegt, die Europäische Union könne freiheitliche Werte der liberalen Demokratie und der Menschenrechte nur überzeugend nach außen vermitteln, wenn sie klarmacht, „dass sie Demokratie und Menschenrechte im Rest der Welt (und nicht nur daheim) höher schätzt als die niedrigen Preise importierter Güter.“ Bevor ich mich der Frage widme, wie sie das machen kann, möchte ich in meinem heutigen Beitrag ausarbeiten, wie die Werte der Demokratie und der Menschenrechte mit denen des „freien Marktes“ und der „Wettbewerbsfähigkeit“ zu verbinden sind. Wettbewerbsfähigkeit wird gemeinhin verstanden als die Fähigkeit, ein Produkt zu einem niedrigeren Preis zu verkaufen… Continue reading

Europäische/westliche Werte

Europäische/westliche Werte Am 10. Oktober hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell eine Ansprache gehalten bei einem Treffen der Delegierten, die die EU in Ländern in der ganzen Welt repräsentieren. Ich halte diese Rede bedeutsam zugleich dafür, was Borrell sagte, wie dafür, was er verschwieg. In meinem heutigen Beitrag verwende ich meine Übersetzung von Auszügen aus dem offiziellen englischen Text dieser Rede (die auch als Video verfügbar ist), um einige Überlegungen anzustellen über die Werte, die die Europäische Union dem Rest der Welt vermittelt. Diese Werte werden oft als „europäische Werte“ bezeichnet und sind mehr oder weniger gleichbedeutend mit „westlichen Werten“. Nahe… Continue reading

Wachstum

In unserer heutigen Gesellschaft scheiden sich die Geister am »Wachstum«. Die einen sind dafür, wollen möglichst immer mehr davon. Allenfalls sprechen sie von »nachhaltigem Wachstum«, weil ihnen doch irgendwie bewusst ist, dass nicht alles Wachstum gut ist und folglich gutes von weniger gutem Wachstum zu unterscheiden ist. Auf der Gegenseite werden »Postwachstum« oder »Degrowth« und »Decroissance« heraufbeschworen, wir sollen endlich vom Wachstumspfad weg. Wie stehe ich zu dieser Debatte? Ich sage es so: Die Debatte geht völlig an Wachstum vorbei. Wir müssen klären, worüber wir eigentlich reden. Was ist denn Wachstum? Wachstum im Wortsinne, wie das Wachstum eines biologischen Organismus… Continue reading

Frau oder Mann

Frau- oder Mann-»Sein« In meinem vorigen Beitrag habe ich erwähnt, dass ich den größten Teil meines Lebens als Mann gelebt habe, nun aber weitgehend als Frau lebe. Ich firmiere mit einem weiblichen Namen, nämlich Wiltrude Höschele. »Bin« ich nun Mann oder Frau? Dies ist eine Frage, die sehr ernst genommen wird. Sobald wir einen Menschen auf der Straße sehen, kategorisieren wir ihn als männlich oder weiblich. Die meisten Menschen ertragen es nur schwer, mit einer zu Person sprechen, ohne zu wissen, welchem Geschlecht sie angehört. An sich könnte es Ihnen/Euch, meinen Lesis, ja egal sein, ob eine Frau oder ein… Continue reading

Halbfremd

Aus halbfremden Augen Heute beginne ich ernsthaft mit einem neuen Blog. Es geht mir hier um eine Sicht aus halbfremden Augen, auf gesellschaftliche Themen in der heutigen Zeit des Umbruchs – in der sich herausstellen wird, ob wir kollektiv den längst fälligen Übergang schaffen von dem jetzigen hektischen Zeitalter der dauernden Beschleunigung zu einem ruhigeren, gelasseneren Zeitalter, dass die Lebenskunst pflegt. Warum halbfremd? Geboren wurde ich von deutschen Eltern in Deutschland. Ich besitze seit meiner Geburt die deutsche Staatsbürgerschaft. Doch wirklich deutsch bin ich nicht, denn ich wuchs in Thailand, Korea und Griechenland auf und lebte den größten Teil meines… Continue reading

Interview August 2021 Teil I: Gender-Fragen

In den letzten zwei Jahren habe ich eine Transformation durchgemacht, aufgrund derer ich mich jetzt als Frau erlebe und definiere. Über diesen Transformationsprozess haben mich im August 2021 zwei Frauen interviewt, die ich sehr schätze. Den ersten Teil dieses Interviews gebe ich hier wieder. Die Fragen in diesem Teil wurden gestellt von Jane Goldbach und behandeln Gender-Fragen. Jane Goldbach macht derzeit ihren Master in Transformationsstudien in Flensburg, und hat während ihres Ethnologie-Bachelors in Heidelberg haupt- und ehrenamtlich im TransitionHaus, einem Projekt des Transition Town Heidelberg e.V., gearbeitet. In diesem Zusammenhang haben wir uns kennengelernt.   Jane: Wiltrude, als ich dich… Continue reading